Dienstag, 2. November 2004

dankend abgelehnt

Die Firma bei der ich vorher angestellt war, hat nun auch meine ehemalige Chefin, aus wirtschaftlichen Gründen, gekündigt. Sie will sich nun selbständig machen (hat auch einen gewissen Kundenstock hinter sich) und will sich seit Wochen mit mir treffen. Ich dachte mir schon, was sie fragen wird.
Am Samstag war es nun soweit. Sie hat mich gefragt, ob ich bei ihr einsteigen will. Sie ist die Cousine meines Ex und ich war auch sehr dankbar, dass sie mir nach 6 Monaten Arbeitslosigkeit einen Job gegeben hat. Und durch die Erfahrungen, die ich damals gemacht habe, war es leichter für mich die Konzessionsprüfung endlich zu schaffen.
Aber meinen jetzigen Job aufgeben ? Nein !Und das habe ich ihr auch gesagt. Eine Firma und ein Betriebsklima, wie hier, findet man ganz selten und ich kann das nicht einfach aufgeben. Sie hat es verstanden, Gott sei Dank.
Dieses Nein war nicht ganz leicht für mich, weil sie mir mal geholfen hat und, weil ich weiß, jetzt braucht sie mich, aber ich habe trotzdem das Gefühl richtig gehandelt zu haben.
Schaut so aus, als würde ich langsam erwachsen....
1740 mal gelesen
freilich - 2. Nov, 15:37

aua aua

das tut weh, da nein sagen zu müssen. Zum Glück hat sie es dir nicht übel genommen.

tilak - 2. Nov, 15:44

@freilich

ich seh schon, du verstehst, was ich meine. Ich hatte genug Zeit mich darauf vorzubereiten. Es ist immer so ein Zwiespalt, es könnte mir ja auch etwas tolles entgehen. Vielleicht wäre der Job bei ihr noch viel besser. Oder es wird gar nix,..
Wie auch immer, ich habe mich entschieden, und bereue es nicht.
Ich hoffe auch, dass sie es wirklich versteht !
freilich - 2. Nov, 15:49

klar versteht sie es

wenn jemand in seinem job aufgeht kann der ja nicht wechseln wollen. Und außerdem find ich es ziemlich fair von ihr, dass sie dir kein schlechtes Gewissen gemacht hat.
tilak - 2. Nov, 16:03

@freilich

sie ist ein alter Hase in der Branche und hat nicht abschätzen können, wie wohl ich mich wirklich fühle. Ich finde es auch toll, dass sie ihre Enttäuschung nicht allzu sher gezeigt hat. Habe sogar noch selbst gemachtes Bärlauch Pesto mitbekommen :)
kdany - 2. Nov, 15:48

nein tilak

ich würde auch NICHT weggehen. bei aller liebe zur ex-chefin.
abgesehen von deinem dzt. wohlfühlen in deiner fa.: selbständig machen sich heutzutage hunderte täglich. mit und ohne kundenstock. und immer wieder: ein roulette-spiel...

wenn dir ein alter was sagen darf, dann
'ich hätte dir auch den rat zu geben NICHT zu wechseln...'

tilak - 2. Nov, 16:05

mein lieber oldie :)

du darfst, aber immer doch, deine Meinung schätze ich sehr. Zumal sie mit meiner conform geht :)
fühle mich gestärkt !

btw: freue mich auf montag !
Bambi - 2. Nov, 20:03

Ich hätte vermutlich zugesagt

weil ich meiner selbständigen Zeit immer noch etwas nachtrauere. Aber das wäre wohl auf das Konzept und die Perspektiven angekommen.

Deine Beweggründe es NICHT zu tun kann ich allerdings auch sehr gut verstehen.

tilak - 2. Nov, 20:23

@bambi

ich wäre bei ihr auch nur angestellt gewesen, also von daher kein Unterschied zu jetzt. Ich fühle mich halt meinen jetzigen chefs verpflichtet. Schön, dass du mich verstehst !
Bambi - 2. Nov, 20:28

Liebe Tilak

unter diesen Umständen verstehe ich dich sogar noch mehr. Ich wüsste auch nicht, was mich reizen könnte, meinen derzeitigen Job gegen einen anderen angestellten Job zu tauschen. Selbst mehr Geld macht das Leben nicht glücklicher, wenn die Gefahr besteht dass man seiner alten Stellung nachtrauern könnte.
tilak - 2. Nov, 20:50

@bambi

es ist nicht nur der Job ansich, die Branche wäre ja die gleiche. Es ist das ganze Umfeld, die paar Leute dort. Nach nur ein paar Tagen Urlaub begrüßen mich alle (ausser dem Chef) mit bussi, fragen sofort wie es mir geht, bemerken, dass ich beim Friseur war und lauter solche Sachen. Es ist die Wärme, die dort ist, das Grinsen, dass ich heute morgen hatte, als ich zu den Bürofenstern hoch geschaut habe. Je mehr ich darüber nachdenke, umso sicherer bin ich, ja, es war richtig !
oops - 2. Nov, 20:12

bin begeistert
und sehr stolz auf dich
endlich NEINSAGEN gelernt
was dir guttut
;-)

tilak - 2. Nov, 20:53

liebe oops

das schöne ist ja, dass ich bei dir z.B. ähnliches gelesen habe, dass du dir schwer tust mit dem kleinen Wörtchen <nein> und, dass du es nach und nach lernst. Davon profitiere ich :)
Aber ich muss schon sagen, diese Entscheidung war richtig, es ist nicht okay, aus Verpflichtung alles hinzuwerfen.
oops - 2. Nov, 22:05

ich tu mir wirklich schwer damit
weil es meist auch spass macht
dinge zu organisieren
sich neues auszudenken
etc.

aber man darf sich selbst nie dabei alleine lassen
und aus falschen gründen handeln
tilak - 2. Nov, 22:17

@oops

das hätte mich am meisten gereizt, beim Aufbau einer neuen Firma mitzuwirken und diese vielleicht einmal zu übernehmen (aber das kann ich ja später immer noch :)) Bis dahin lerne ich jede Menge da, wo ich jetzt bin.
cheridwen - 2. Nov, 23:53

Und selbst wenn sie's dir übel genommen hätte (was nicht sonderlich professionell gewesen wäre) - es ist DEIN Leben. Und nur aus Gefälligkeit etwas aufgeben, was einem wirklich taugt wäre absolut unsinnig! Aber das hast ja eh schon für dich geklärt.

Dass sie mal die Lage checkt, ist ja wohl auch klar. Verliern kann sie ja nix dabei und sie wäre auch schön dumm, wenn sie nicht zumindestens versuchen würde, die besten MitarbeiterInnen zu rekrutieren ;-)

tilak - 3. Nov, 08:31

oh,

danke cheri, schön "gesagt" :)

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